Das Traditionsunternehmen Otto Golze & Söhne, seit 150 Jahren am Start, mit 120 Mitarbeitenden und 12 Bürohunden, setzt voll auf die Menschen. Egal ob bei Firmen-Videos, im täglichen Tun oder auf Social Media – bei Golze stehen die Mitarbeitenden im Vordergrund.
Die Welt ist anspruchsvoller (VUCA-Welt) geworden: statt einzelner, weniger Fotos verlangen Plattformen viele Produktbilder in unterschiedlichsten Formate für das ideale Ranking im Algorithmus. Während man früher ein Produkt entwickelte und es direkt im Tante-Emma-Laden verkaufte, führen heute viele Wege zum Erfolg, oft eben über Social Media.
Um Golze fit für die Zukunft zu machen, geht Geschäftsführer Florian Müller mit gutem Beispiel voran. Der 45-jährige CEO scheut sich nicht, an einem Samstag die eigene Support-Hotline zu besetzen oder als menschlicher Beschwerde-Chatbot via WhatsApp zu agieren. In stressigen und hitzigen Situationen und Gesprächen greift Florian gerne zum Snickers und setzt auf die Kampagne „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.“
Einfach mal machen – als Geschäftsführer habe ich zum Glück diese Freiheit
Florian Müller, CEO von Otto Golze & Söhne
Als er an einem Samstag die Support-Hotline betreute, fiel ihm auf, dass viele ähnliche Anfragen zu Mengenvorräten eingingen. Kurzerhand ließ er eine Website entwickeln, die entsprechende Infos bereitstellt. Und um die hochwertigen Markenartikel greifbarer zu machen, entwickelte Golze eine Website, auf der Kunden Teppiche mittels Augmented Reality (via Smartphone) virtuell in ihrem Zuhause platzieren können.
Florian verbindet Emotionalität mit moderner Technologie und ermutigt seine Mitarbeitenden, sich aktiv mit künstlicher Intelligenz wie ChatGPT auseinanderzusetzen. „In jeder Leitungsrunde berichte ich von den neuen Möglichkeiten, die ich mittels KI gefunden habe. Ich teste verschiedene Lösungen parallel, wie CoPilot und natürlich OpenAIs ChatGPT 4o.“ Jetzt geht’s darum, echte Anwendungsfälle zu finden und zügig umzusetzen. Beispielsweise wurde heute schon die Datenauswertung deutlich vereinfacht, sodass Florian und sein Team mittels KI wichtige Kennzahlen, wie den Anteil der Kunden aus einem Bundesland, in kürzester Zeit ermitteln konnte.
Golze nutzt Social Media aktiv, zum Beispiel LinkedIn und Instagram. Trotz der noch relativ geringen Followerzahlen sieht Florian schon erste Effekte: „Wir werden in der Region bekannter.“ Das zeigt sich auch im Recruiting – selbst für Fachkräfte braucht Golze meist nur zwei bis vier Wochen, um eine Stelle zu besetzen. Auf Social Media stehen nicht die Produkte oder Fertigungsverfahren im Vordergrund, sondern die Mitarbeitenden. Es wird gezeigt, wie das Team Bäume pflanzt und gemeinsam agiert.
In einer immer komplexer werdenden Welt ist es Florian wichtig, dass bei Golze die Dinge möglichst einfach funktionieren. Kundenanfragen beantworten, sich als Gast vor Ort ins WLAN einloggen oder einen virtuellen Teppich zuhause betrachten – Komplexitätsreduktion, Pragmatismus und Neugierde sind zentrale Prinzipien der Transformation des Traditionsunternehmens. Emotionalität spielt ebenfalls eine große Rolle, sei es durch handgeschriebene Karten für Mitarbeitende, das Firmenvideo oder die eigene Fashion-Kollektion (1873).
Du möchtest erfahren, warum das alles gar nicht so einfach ist, wie es sich liest und wie CEO Florian Müller mit Herausforderungen umgeht? Dann schreib ihm einfach über unsere Community-Plattform: https://members.zedita.de
Florian ist Mitglied unserer zedita.zufo Agile & New Work-Community und hat in unserem dritten Meetup von der eigenen Transformation berichtet. Dabei hat er unter anderem viele Komplimente für seine Ideen, Inspiration und harte Arbeit bekommen (siehe unten, Jürgen, 73 Jahre).